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Feuchtraumbeleuchtung

Die Feuchtraumbeleuchtung ist eine spezielle Art der Beleuchtung, die für Feuchträume wie Badezimmer, Waschräume oder Keller eingesetzt wird. Solche Räume weisen aufgrund ihrer hohen Luftfeuchte besondere Anforderungen an elektrische Geräte auf und müssen daher gegen Feuchtigkeit und Spritzwasser geschützt sein.

Was fällt unter den Begriff „Feuchtraum“?

Die Bezeichnung Feuchtraum ist nicht klar definiert, zumindest nicht in den geltenden Normen und Regelwerken. Oft bezieht sich der Begriff lediglich auf die erhöhte Luftfeuchtigkeit in dem Raum. Demnach sind Feuchträume all die Bereiche, in denen aufgrund ihrer Nutzung oder der baulichen Gegebenheiten eine permanent hohe Luftfeuchtigkeit über 70 Prozent herrscht.

Während gemeinschaftlich genutzte Duschräume und öffentliche Bäder/Schwimmhallen immer als Feuchträume angesehen werden, ist die Zuordnung bei gewerblichen Küchen, Saunen und Bädern im häuslichen Bereich von der jeweiligen Feuchtraumdefinition abhängig.

Private Badezimmer sind genaugenommen keine Feuchträume, zumindest aus bautechnischer Sicht. Hier fehlt die beständig hohe Luftfeuchte, da durch Fensteröffnung oder Lüftung die Luftfeuchte gesenkt werden kann. Wenn der Raum jedoch mit einer begehbaren/barrierefreien Dusche ausgestattet ist, fallen auch solche Bäder unter Feuchträume.

„Richtige Feuchträume“, also Räume, in denen ständig eine hohe Feuchtigkeitsbelastung vorliegt, gibt es in der Regel nur im gewerblichen Bereich, z.B.:

• industriellen Anlagen
• Parkhäuser
• Werkstätten
• Wäschereien
• öffentliche Bäder
• Schwimmhallen
• Gemeinschaftsduschen

Abgrenzung zwischen Feuchtraum und Nassraum

Im Gegensatz zum Feuchtraum ist ein Nassraum klar geregelt, und zwar in der DIN 18195. Demnach fallen unter Nassräume alle Räume, in denen nutzungsbedingt eine Ableitung des Wassers über den Boden erforderlich ist.

Beleuchtungsanforderungen in Feuchträumen und Nassräumen

Auch wenn das heimische Badezimmer in der Regel kein Feuchtraum ist, muss die Beleuchtung hier ausreichend geschützt sein. Hier reicht jedoch die Orientierung an den Schutzarten der Leuchte.

Bzgl. der Schutzart ist bei der Feuchtraumbeleuchtung folgendes zu beachten:

Leuchten mit Schutzart IP44

Sofern die Leuchten nicht mehr als 60 Zentimeter Abstand zu Wanne oder Duschkabine aufweisen, müssen sie noch die Schutzart IP44 besitzen. Die Schutzart besagt, dass die Leuchten vor Spritzwasser geschützt sind. Da Spritzwasser durchaus auch im Bereich des Waschbeckens ein Thema ist, sollten Sie auch hier nur Leuchten mit IP44 einsetzen.

Leuchten mit Schutzart IP67 und IP68

Solche Leuchten können bedenkenlos in Duschen oder Wannen eingebaut werden, um dort für eine besondere Lichtatmosphäre zu sorgen.

IP67 und IP68 besagt, dass die Leuchten:

• Dicht gegen Staub sind
• vollständig geschützt vor Berühren unter Spannung
• geschützt gegen Folgen von zeitweiligem Eintauchen (IP67)/längerem Eintauchen (IP68)

Leuchten mit IP65
Diese Schutzart ist relevant für Leuchten, die direkt neben oder über Badewanne oder Dusche angebracht sind. In dieser Position sind sie sehr stark durch den Einfluss von Wasser gefährdet und müssen daher gegen Strahlwasser geschützt sein. Das gilt für Leuchten bis zu einer Höhe von 2,25 Meter.

Feuchtraumbeleuchtung im gewerblichen Bereich

Im gewerblichen Bereich spielen neben der Schutzart noch weitere Kriterien bei der Beleuchtung eine Rolle. Hier kommen z.B. die Arbeitsstättenrichtlinie und andere Richtlinien zum Tragen.

Hier werden vor allem Feuchtraumleuchten in Form von Wannenanbauleuchten installiert. Die Wanne besteht aus Kunststoff und umschließt nahtlos sowohl das Gehäuse als auch das Leuchtmittel komplett. Damit sind die Leuchten für nahezu alle Räume mit hoher Feuchtigkeitsbelastung geeignet und besitzen in der Regel die Schutzart IP65. Damit können die Leuchten auch in Bereichen eingesetzt werden, die aus hygienischen Gründen gründlich per Wasserstrahl gereinigt werden müssen, z.B. in Krankenhäusern oder die WC-Gebäude in Raststätten.

Je nach Einsatzbereich weist das Kunststoffgehäuse unterschiedliche Eigenschaften auf. In Waschhäusern reicht bspw. eine geringere Schlagfestigkeit aus, während in Parkhäusern oft eine vandalismussichere Variante eingesetzt wird. Außerdem gibt es Feuchtraumleuchten mit Explosionsschutz, was bspw. in Fabrikhallen erforderlich sein kann.