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DIN EN 13201

Die Normenreihe DIN EN 13201 schafft einen europaweit einheitlichen Beleuchtungsstandard für die Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen. Die Norm besteht aus fünf Teilen, wobei der erste Teil, die DIN 13201-1 eine rein nationale Norm ist und nur für Deutschland Anwendung findet. Die Teile 2 bis 5 gelten in der gesamten EU.

Hintergrund zur DIN EN 13201

Die Straßenbeleuchtung dient dazu, dass Verkehrsteilnehmer auch im Dunkeln sicher unterwegs sind. So erleichtert die Beleuchtung das Erkennen von Hindernissen, Gefahren oder Personen und ermöglicht infolgedessen eine schnellere Reaktion. Damit trägt die Straßenbeleuchtung wesentlich zur Verkehrssicherheit bei.

In der Norm DIN EN 13201 sind Gütemerkmale für eine sichere Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen festgelegt, wobei die Qualität der Straßenbeleuchtung dem Sicherheitsrisiko für die Verkehrsteilnehmer entsprechen muss. Das Risiko ist vor allem von der Geschwindigkeit der jeweiligen Verkehrsteilnehmer abhängig, was wiederum Auswirkungen auf die Kollisionsgefahr hat.

Bestandteile der DIN EN 13201

Die Normenreihe besteht aus den folgenden vier Teilen:

Teil 1: Auswahl der Beleuchtungsklassen

Teil 2: Gütemerkmale

Die wichtigste Gütemerkmale sind:

  • Beleuchtungsstärke bzw. Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke
  • Blendungsbegrenzung
  • Farbwiedergabe

Teil 3: Berechnung der Gütemerkmale

Teil 4: Methoden zur Messung der Gütemerkmale von Straßenbeleuchtungsanlagen

Teil 5: Energieeffizienzindikatoren

DIN 13201-1 – nationale Norm

Die DIN 13201 Teil 1 bezieht sich auf die Anforderungen zur Auswahl der Beleuchtungsklassen und stammt ausdem Jahr 2005. Ursprünglich wurden die Gütemerkmale dieser Beleuchtungsklassen in der DIN 13201 Teil 2 aus dem Jahr 2004 beschrieben. Diese ist jedoch nicht mehr gültig.

September 2021 erschien eine überarbeitete Version des Teil 1. Mit der Überarbeitung sollte die Festlegung von Gütemerkmalen einer Straßenbeleuchtung vereinfacht werden und somit eine breite Anwendung adaptiver Straßenbeleuchtungen ermöglichen.

Da Teil 1 der Normenreihe die Klassifizierung von Straßen behandelt, ist keine europaweit einheitliche Regelung möglich. Daher ist Teil 1 lediglich eine nationale Norm.

Beleuchtungsklassen-Auswahl nach Verkehrsflächenart

In der DIN 13201-1 sind für öffentliche und nicht öffentliche Verkehrsflächen Parameter genannt, die für eine Beleuchtung in diesen Bereichen relevant sind. Zu den Parametern gehören z.B. die zulässige Geschwindigkeit der jeweiligen Fläche und die Verkehrsteilnehmer, die diese Fläche nutzen. Der Normenteil geht zudem auf vergleichbare Beleuchtungsklassen ein, um die Anwendung in der Praxis zu erleichtern.

In den Tabellen sind verschiedenen Verkehrsflächen-Kategorien aufgeführt (z.B. Radwege, Gehwege, Hauptverkehrsstraßen), für die wiederum Vorgaben zur Wahl der richtigen Beleuchtungsklasse genannt sind.

Die Definition der Beleuchtungsklassen ist in der DIN 13201 Teil 2 zu finden:

  • M – motorisierter Verkehr
  • C – Konfliktbereiche
  • P – Fußgänger- und Langsamfahrbereiche

Weiterhin geht die DIN 13201-1 auf Anforderungen zur Auswahl der Flächen ein, für welche die Berechnungsraster und -verfahren nach DIN EN 13201-3 und Energieeffizienzkriterien nach DIN EN 13201-5 angewendet werden sollen.

Dank der in der DIN 13201-1 angegebenen Parameter kann eine Beleuchtungssituation in Abhängigkeit von folgenden Faktoren beschrieben werden:

  • Lage der betrachteten Fläche
  • Verkehrsverwendung der Fläche
  • Einfluss der Umgebung

Außerdem kann der effektive Energieeinsatz bei der Beleuchtung berücksichtigt werden.

Weitere Vorteil der DIN 13201-1:

  • flexiblere Anpassung der Beleuchtung auf individuelle Ortssituation
  • mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer
  • Beitrag zum Klimaschutz
  • Beitrag zum Naturschutz durch an Ort und Zeit angepasste Beleuchtung

Eines lässt die DIN 13201-1 jedoch aus – die Beleuchtung von Fußgängerüberwegen. Hierfür gelten die Normen DIN 67532-1 und die DIN 67523-2.