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LED Binning

Der Begriff LED Binning ist für die Qualitätssicherung der Beleuchtung relevant, da hierbei die LEDs nach ähnlichen Leistungsmerkmalen sortiert werden. Ziel der Angaben der Binningbereiche ist es, beim Leuchtenkauf größere Abweichungen zu verhindern und Käufern einen einheitlichen Standard bei den LEDs zu liefern.

Was bedeutet LED Binning und was sagen die Binningbereiche aus?

Binning geht auf den Begriff Bin, englisch für „Behälter“ zurück. Im übertragenen Sinne werden beim Binning also LEDs mit einer ähnlichen Leistung in Behältern (Bins) zusammengefasst.

Zum Hintergrund dieser Zusammenfassung:

Bei der industriellen Produktion von LEDs kann es selbst innerhalb einzelner Chargen Toleranzen geben, z.B. bzgl. des Lichtstroms oder der Lichtfarbe. Je nach Ausprägung der Abweichungen sind sie sogar durch das menschliche Auge sichtbar. So könnte es z.B. passieren, dass Sie LEDs kaufen, die zwar mit der Angabe 4000 Kelvin, also einem neutralweißen Licht, gekennzeichnet sind, beim Beleuchtungseinsatz jedoch Unterschiede aufweisen, was natürlich störend bei der Beleuchtung wirkt.

Die Sortierung – das LED Binning – soll solche „Fehlkäufe“ verhindern und dafür sorgen, dass die Beleuchtung einheitlich wirkt.

Hersteller ordnen ihre LED-Produkte meist in die folgenden Binningbereiche:

  • Leuchtkraft (Flux Binning)
  • Spannung (Voltage Binning)
  • Farbtemperatur (Color Binning)
  • Farbeindruck/Farbort (kalt, warmweiß, tageslichtweiß usw.)

Dabei sind die Farbtemperatur und die Leuchtkraft die wichtigsten Kriterien für das Binning, da hier der Nutzer Unterschiede besonders leicht wahrnimmt.

Jedes Produkt wird für die Zuordnung gemessen und in die vorgegebenen Bereiche sortiert. Je größer ein Bin ist, desto größer ist auch die Spannweite in diesem „Behälter“. Demzufolge können hier auch die größten Abweichungen bei den Produkten auftreten und demzufolge sind die Produkte auch günstiger. Bei einem teureren Sortierprozess, der ein engeres Binning zur Grundlage hat, ist das Produkt auch teurer.

ANSI Standards für LED Binning

ANSI steht für American National Standards Institute. Die ANSI-Norm liefert die Grundlage für weltweit einheitliche LED Binning Standards.

Mit dem ANSI-LED-Binning Standard werden LED u.a. nach ihrer Farbtemperatur sortiert. Die chromatischen Abweichungen werden mithilfe der MacAdam-Ellipsen ermittelt. Eine alternative Bezeichnung ist SDCM – Standard Deviation Colour Matching (Standardabweichung der Farbabstimmung).

Gemäß dem ANSI Standard soll der Farbwert innerhalb von vier Schwelleneinheiten in der MacAdam-Ellipse liegen. So wissen Käufer, wie weit die Lichtfarben der jeweiligen Produkte voneinander abweichen und können bspw. sicher gehen, dass die Angabe von 4.000 Kelvin dem gewünschten kaltweißen Licht entspricht.

Hersteller verwenden im Schnitt 2 SDCM. In dem Fall können Unterschiede der LED nur durch Messinstrumente erkannt werden.

Überblick zur Einstufung der LED Farbtemperatur nach ANSI-LED-Binning Standard:

MacAdam-Ellipsen/SDCM Sichtbarkeit des Unterschieds
1 SDCM Fast unmöglich, Unterschied zu erkennen
2 SDCM Unterschiede nur durch Messungen erkennbar
3 SDCM Weniger Farbunterschiede sichtbar
4 SDCM Farbunterschiede sind sichtbar
5 SDCM Es sind deutliche Farbunterschiede sichtbar

Unabhängig von dieser Binning-Zuweisung müssen Sie bedenken, dass es bedingt durch die Einsatzdauer der LEDs Farbabweichungen geben kann. Solche altersbedingten Abweichungen können ab 10.000 Stunden auftreten.

Die Wahrnehmung von Farbabweichungen kann außerdem auf die Abdeckung der Leuchte zurückgehen.