Lichtemission

Die Lichtemission beschreibt direktes und indirektes Streulicht, das durch künstliche Beleuchtung an die Umwelt abgegeben wird, z.B. bei der Beleuchtung von Gebäuden, Plätzen oder Straßen. Zur Lichtverschmutzung bzw. Lichtimmission wird die Lichtemission, wenn Licht-Anteile überdimensioniert sind, nutzlos als Dauerlicht betrieben werden oder als reine Zierde ein Objekt bzw. die Umgebung anstrahlen.

Probleme durch hohe Lichtemission

Künstliches Licht für die Außenbeleuchtung ist heute quasi überall vorhanden. Dadurch können Menschen unabhängig von der Tageszeit ihre Bedürfnisse erfüllen. Davon abgesehen ist die Beleuchtung im Außenbereich ein wichtiger Sicherheitsaspekt und bietet die Möglichkeit, eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen.

Fakt ist: Die Beleuchtung im Außenbereich nimmt zu, was vor allem auf die wirtschaftliche Entwicklung, die Urbanisierung und den Tourismus zurückzuführen ist.

In Ballungszentren ist die Lichtemission besonders stark. Man spricht hier auch von Lichtglocken. Diese Lichtglocken können negativen Einfluss auf die nächtliche Landschaft haben, wobei Menschen, Pflanzen und Tiere betroffen sein können. Denn Licht hat Einfluss auf den Biorhythmus vieler Lebewesen.

Einige Beispiele für negative Auswirkungen durch erhöhte Lichtemission:

  • Zugvögel können ihre Orientierung verlieren
  • Insekten werden durch die Lichtquellen angezogen und verbrennen
  • bei Menschen kann die Beleuchtung zu Schlafstörungen führen
  • Pflanzen können in ihrem Wachstumszyklen beeinflusst werden

Eigentlich soll die Lichtquelle nur die Bereiche beleuchten, die auch Licht benötigen. Oft werden aber auch darüber hinaus gehende Bereiche (unnötigerweise) mit Licht versorgt. Ziel ist es daher, eine qualitativ gute und zugleich umweltbewusste Beleuchtung zu erzielen, welche die Dunkelheit weitestgehend schützt.

Einstufung der Lichtemission in Deutschland

Laut BlmSchG (Bundes-Immissionsschutzgesetz) sind Lichtverschmutzungen schädlich für die Umwelt, wenn sie für die Allgemeinheit in Umfang, Art oder Dauer eine Gefahr, eine Belästigung oder erhebliche Nachtteile bedeuten. Deshalb gibt es in Deutschland die Licht-Richtlinie, genauer gesagt die „Richtlinie zur Messung und Beurteilung von Lichtimmissionen“, die sowohl für die Planung neuer Lichtanlagen als auch für die Sanierung von Lichtanlagen maximal zulässige Werte liefert. Allerdings ist die Licht-Richtlinie lediglich eine Empfehlung.

Die betroffenen Anlagen sind in § 3 Abs. 5 BImSchG definiert. Dazu gehören z.B.:

  • Scheinwerfer in Sportstätten
  • Straßenlaternen
  • Beleuchtung an Verladeplätzen
  • Lichtreklame
  • angestrahlte Fassaden

Allerdings gibt es keine konkreten Lichtimmissionsgrenzwerte durch ein Gesetz oder eine verwaltungsrechtliche Ausführungsbestimmung.

Die LiTG (Deutsche Lichttechnische Gesellschaft) sprach jedoch bereits 1997 Empfehlungen zu einer ökologisch vorteilhaften Außenbeleuchtung aus. Diese sind immer noch gültig und beinhalten Folgendes:

  • kein Einsatz von Leuchtstofflampen, Quecksilber-Hochdrucklampen oder Mischlichtlampen
  • Leuchten sollen nach oben und zur Seite abgeschirmt sein
  • Lichtquellen mit vorwiegend langwelligem Licht
  • Leuchten ohne Kühlschlitze auf Oberseite
  • keine Leuchten, die sich über 60 °C erhitzen
  • Beleuchtungsstärke und Lichtpunkthöhe sollen auf Minimum reduziert werden (Grundlage: DIN EN 13201)

Der Länderausschuss für Immissionsschutz (LAI) hat die Methoden und Grenzwerte der LiTG in seine Leitlinie „Messung und Beurteilung von Lichtimmissionen“ übernommen und den Umweltschutzbehörden deren Anwendung empfohlen.

Vorteile von LED Beleuchtung bei der Lichtemission

Der Einsatz von Leuchten auf Basis von LED kann dazu beitragen, unerwünschte Lichtemissionen zu reduzieren. LEDs punkten nicht nur beim Thema Energieeffizienz, sondern sind auch die beste Lösung, um das Insektensterben durch Lichtemission einzudämmen. Wichtig hierbei ist jedoch, dass für die Beleuchtung warme Lichtfarben eingesetzt werden.

Von Vorteil sind zudem direkt strahlende Leuchten mit einer niedrigen Lichtpunkthöhe. Diese werden von nachtaktiven Flugtieren später wahrgenommen, sodass insgesamt weniger Tiere angelockt werden.

Letztendlich ist für eine „optimale Lichtemission“, also eine Beleuchtung mit so wenig Lichtverschmutzung wie möglich, eine professionelle Lichtplanung erforderlich, bei der die Einflüsse der Umgebung sowie die Anforderungen an die Beleuchtung berücksichtig werden.

Auch das Lichtmanagement und die intelligente Lichtsteuerung können zu einer verminderten Lichtemission beitragen. So kann das Licht bedarfsgerecht gesteuert werden, z.B. über Sensoren und Software, die das Licht nach Tageszeiten ein- und ausschalten bzw. dimmen. Und Energie wird durch diese bedarfsgerechte Beleuchtung ebenfalls gespart.