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Beleuchtungsniveau

Das Beleuchtungsniveau wird alternativ auch als Helligkeitsniveau bezeichnet und bezieht sich auf die mittlere Beleuchtungsstärke in einem Raum oder an einem bestimmten Platz. Einfluss auf das Beleuchtungsniveau haben nicht nur die Leuchten, sondern auch die Reflexion der umgebenden Flächen.

Durch ein angemessenes Beleuchtungsniveau ist eine genauere und schnellere Verarbeitung visueller Informationen möglich.

Wie wird das Beleuchtungsniveau ermittelt?

Das Beleuchtungsniveau wird bestimmt durch:

Diese drei Größen müssen zusammenpassen, um ein optimales Beleuchtungsniveau zu erzeugen. Dabei gilt: Je schwieriger die Sehaufgabe und je geringer der Reflexionsgrad, desto größer muss die Beleuchtungsstärke sein. Weiße Decken haben z.B. einen Reflexionsgrad von 85 Prozent, eine helle Holzverkleidung reflektiert nur 50 Prozent.

Zu den anstrengenden Sehaufgaben gehören u.a. Computerarbeit, Lesen oder Schreiben.

Die Anforderungen an die Beleuchtungsstärke werden auch wie folgt beeinflusst:

Horizontal: Bewertungsgröße für Beleuchtungsniveau auf horizontalen Flächen, Beleuchtungsgröße für Arbeitsbereiche: mindestens 500 Lux

Vertikal: bezieht sich auf Beleuchtungsniveau an Wänden, Schränken, Regalen usw., für gelegentliche Lesetätigkeiten an vertikalen Flächen sind mindestens 175 Lux gefordert

Zylindrisch: bezieht sich auf den Helligkeitseindruck im Raum, wird als Bewertungsgröße für visuelle Kommunikation genutzt, sollte in Arbeitsbereichen in Höhe von 120 cm mindestens 175 Lux betragen

Beleuchtungsniveau am Arbeitsplatz

Für Arbeitsplätze wird das Beleuchtungsniveau in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten und im Arbeitsschutzgesetz vorgegeben und orientiert sich an den Sehaufgaben. Demnach soll das Beleuchtungsniveau folgende Anforderungen erfüllen:

  • Sehaufgaben wie die Informationsaufnahme über Bildschirme, Arbeitsmittel oder Papiervorlagen sollen uneingeschränkt möglich sein
  • visuelle Kommunikation unterstützen
  • Informationsaufnahme aus der Umgebung unterstützen
  • zum Wohlbefinden der Beschäftigten beitragen
  • Fehlbeanspruchungen der Beschäftigten vermeiden

Einige Beispiele für das an Arbeitsplätzen geforderte Beleuchtungsniveau anhand der Beleuchtungsstärke:

  • Schreibarbeiten im Büro: 500 Lux
  • Technischer Zeichner: 1.500 Lux

Folgen eines unzureichenden Beleuchtungsniveaus

Ein schlechtes Beleuchtungsniveau führt zu Ermüdungserscheinungen und Konzentrationsstörungen. Wird das Beleuchtungsniveau nicht verbessert, kann das auch langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Das muss nicht zwangsläufig an einer zu geringen Beleuchtungsstärke liegen, sondern kann auch durch zu starke Blendung ausgelöst werden. Deshalb ist es wichtig, immer die drei oben genannten Aspekte (Sehaufgabe, Beleuchtungsstärke, Reflexionsgrad) aufeinander abzustimmen.

Beleuchtungsniveau bei der Straßenbeleuchtung

In der Straßenbeleuchtung wird das Beleuchtungsniveau ebenfalls als lichttechnische Kenngröße verwendet. Es gehört zu den wichtigsten Kriterien der kommunalen Straßenbeleuchtung, wobei hier nach den jeweils zulässigen Geschwindigkeiten unterschieden wird:

  • bei über 30 km/h: hier wird die Leuchtdichte als Kenngröße herangezogen
  • Geschwindigkeiten bis 30 km/h: hier ist die Beleuchtungsstärke maßgeblich

Kommunen müssen ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen und wichtige, ortsinnere Straßen ausreichend beleuchten. Es gibt allerdings keine gesetzlichen Mindestvorgaben zum Beleuchtungsniveau bei Straßenbeleuchtungen. Kommunen sollten diesen Entscheidungsspielraum nutzen, um bspw. nachtaktive Insekten zu schützen.

Umstieg auf LED – Auswirkungen auf das Beleuchtungsniveau

Die sparsame LED Technologie führt bei einem Umstieg von Glühbirne und Co. dazu, dass das Beleuchtungsniveau automatisch angehoben wird. Das wird als Rebound-Effekt bezeichnet. Es ist daher sinnvoll, im Zuge der Umstellungsplanung zu prüfen, ob ein erhöhtes Beleuchtungsniveau wirklich erforderlich ist.